Mitte des 16. Jahrhunderts segelten spanische Expeditionen entlang der kalifornischen Küste. Eine dieser Expeditionen fand 1769 das Gebiet südlich der Santa Monica-Berge ideal für eine Besiedlung. Zwei Jahre später gründeten Mönche des Franziskaner Ordens an dieser Stelle die Mission San Gabriel Arcangel. Sie war eine von etwa 20 Missionen, die sich entlang der kalifornischen Küste erstreckten. Unweit der Mission ließen sich im Jahre 1781 spanische Siedler nieder. Sie gaben ihrem Dorf den ausschmückenden Namen "Pueblo de Nuestra Señora la Reina de Los Angeles de Porciuncula" (Das Dorf unserer lieben Frau, der Königin der Engel von Porciuncula). 50 Jahre später, im Jahre 1830, waren es erst 700 Einwohner, während es 1890 bereits 50.000 waren.
Danach erlebte Los Angeles eine rasante Entwicklung. Ende des 19. Jahrhunderts brachte die Eisenbahn immer mehr Menschen in die Stadt, in der Nähe wurde Erdöl entdeckt und bereits 1912 wurde in Hollywood der erste Spielfilm gedreht. In den folgenden Jahrzehnten lockte das billige und scheinbar grenzenlos vorhandene Land auch andere Industriezweige in den trockenen und meist sonnigen Küstenabschnitt.
Diese Entwicklung mit dem gleichzeitigen Nachzug der Menschen vollzog sich allerdings recht planlos und so wucherten die Siedlungsräume zu dem, was man heute "Metropolitan Area" von Los Angeles nennt. Leider hält dieser Zustand bis heute an und ist längst nicht beendet. Wenn man L.A. mit dem Flugzeug erreicht, kann man sich beim Landeanflug einen ersten Eindruck von diesem gigantischen Siedlungsraum verschaffen, bevor man selbst in die Stadt eintaucht.
Aber wie bewegt man sich in einer so riesigen Stadt ? Das Los Angeles Metro System als öffentliches Verkehrsmittel verfügt über U-Bahnen, oberirdische Regionalbahnen und natürlich Buslinien. Allerdings decken sie nur einen kleinen Teil des Siedlungsraumes ab und könnten diese großen Entfernungen auch nicht in einer akzeptablen Zeit überbrücken. Somit sind die Besucher der Stadt und die überwiegende Mehrzahl der Einwohner auf das Auto angewiesen.
Entsprechend sind die Highways und Freeways in Los Angeles ausgelegt. Mit ihren drei, vier und mehr Spuren in jede Fahrtrichtung bilden sie die Lebensadern im Großraum Los Angeles. Allerdings kommt es in der Rushhour nicht selten zum Verkehrsinfarkt, wenn sich die Verkehrsadern verstopfen. Ein weiterer unangenehmer Nebeneffekt dieses Verkehrswahnsinns ist die extreme Luftverschmutzung. Über der Stadt liegt fast immer eine rötliche Dunstglocke, die sich sichtbar 200 km und mehr bis ins Landesinnere hinein zieht.
Die Filmindustrie hat wie keine andere das Image und die Anziehungskraft von L.A. geprägt. Wer kennt nicht aus Film und Fernsehen so bekannte Namen wie Hollywood, Beverly Hills, Bel Air, Santa Monica oder Malibu, den Sunset Strip, den Rodeo Drive, die Universal Studios oder Disneyland.
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war die Filmindustrie Jahrzehnte fest mit Hollywood verknüpft. In den dortigen Studios entstanden weltberühmte Filme, bis die Studios zu klein wurden und die Filmindustrie in die umliegenden Städte abwanderte. Dennoch verstand es Hollywood weiterhin erfolgreich, seinen Namen an die Zelluloidindustrie zu heften - und das bis heute.
Sieht man den weltberühmten Schriftzug "HOLLYWOOD" in den Hollywood Hills, ist es nicht mehr weit zum "Walk of Fame" auf dem Hollywood Boulevard. Dort sind Messingsterne mit den Namen von Film-, Show- und Musikstars in die Gehwegplatten eingelassen.
Vor dem "Mann's Chinese Theatre", einem Kino, in dem auch heute noch Filme uraufgeführt werden und das ebenfalls am Hollywood Boulevard liegt, sind Hand- und Fußabdrücke längst vergangener und heutiger Künstler in Betonplatten verewigt. Dass Hollywood seine besten Jahre hinter sich gelassen hat, ist vielerorts zu sehen. Die Glitzerwelt der Stars ist dem amerikanischen Großstadt-Alltag gewichen und wird von Obdachlosen, Kriminalität und Wohlstandsmüll mitgeprägt.
Nordöstlich von Hollywood liegt der etwa 16 km² große Griffith Park. Die parkähnliche Anlage beherbergt neben vielen Wanderwegen ein Observatorium, ein Planetarium, einen Zoo und die Hall of Science. Der Park und das Observatorium bieten einige der schönsten Aussichtspunkte auf die Stadt und noch einmal auf den Schriftzug "HOLLYWOOD". Ähnliche schöne Aussichtspunkte findet man am Mulholland Drive, der sich oberhalb von Hollywood und Beverly Hills durch die Santa Monica Mountains schlängelt. Am eindrucksvollsten ist dies bei Dunkelheit, wenn man auf das Lichtermeer von Los Angeles herabschaut.
Fährt man auf dem Sunset Boulevard, auch Sunset Strip genannt, nach Westen, erreicht man schon nach kurzer Zeit Beverly Hills. Dort wohnten, wie auch in dem danebenliegenden Bel Air, die Größen aus dem Film- und Musikgeschäft, bis ihnen der Rummel zu groß wurde und sich die meisten andere Luxusherbergen suchten. Ein paar Promis sind aber noch geblieben, deren bescheidene Anwesen man auf geführten Touren oder auf eigene Faust anhand der Star Maps, die dort überteuert verkauft werden, anschauen kann. Allerdings ist von den Villen nicht allzu viel zu sehen, da sie meist hinter hohen Mauern versteckt sind. Einen Hauch von Luxus kann man dennoch schnuppern.
Auf dem Rodeo Drive kann sich jedermann Luxus hautnah anschauen. In dieser exklusiven Einkaufsstraße findet man zahlreiche Nobelgeschäfte, Designerläden und Boutiquen mit solch glanzvollen Namen wie Gucci, Dior, Armani, Chanel, Tiffanys, Valentino und Cartier.
Wer sich näher mit der Filmproduktion beschäftigen möchte, der hat nördlich von Hollywood in den Universal Studios ausführlich Gelegenheit dazu. In der größten Traumfabrik der Welt bekommt man auf einer geführten Tour einen Einblick, wie ein Film entsteht, mit welchen Tricks gearbeitet wird, kann hinter die Kulissen und in die Garderoben schauen und fährt mit viel "Action" durch mehrere Filmszenen. Ähnliches bieten auch die Paramount Picture Studios in Hollywood und die Warner Brothers Studios in Burbank.
Folgt man in Hollywood dem Santa Monica Boulevard in Richtung Küste, erreicht man den gleichnamigen Ort. Bekannt ist Santa Monica für seine langen, schönen Sandstrände am Pazifik, in dem das Baden oftmals am zu kalten Wasser scheitert. Beim Strandspaziergang kann man auch auf den Santa Monica Pier abbiegen und sich in Rummelplatz ähnlichen Betrieben amüsieren oder eines der Restaurants besuchen.
Ein lohnender Abstecher könnte auch das nur wenige Meilen weiter nördlich gelegene J. Paul Getty Museum sein. Der Ölmagnet Getty trug seit 1930 griechische und römische Skulpturen, Gemälde (u.a. von Rembrandt, Rubens, Cézanne), mittelalterliche Handschriften (u.a. ein Neues Testament von 1133 aus Byzanz), französische Möbel, Teppiche und Gobelins aus dem 17. und 18 Jahrhundert sowie Fotografien zusammen. Das Museum ist Teil des Getty Centers und kann kostenlos besichtigt werden. An der über 100 km langen Küstenlinie von L.A. liegen außerdem das Surfer-Paradies Malibu, der Strand und der Jachthafen von Marina del Ray, die Strandpromenade von Venice Beach mit ihren Künstlern und Straßenhändlern sowie Long Beach und Newport Beach.
Nach ausgiebigem Sonnenbad am Strand kann man zum Sightseeing nach Downtown. Los Angeles hat zwar nicht so ein ausgeprägtes Stadtzentrum wie z. B. New York mit Manhattan, aber dennoch ist es durch die einzige Konzentration von Hochhäusern weithin zu erkennen. Plant man einen Besuch von Downtown, sollte man dies ohne Auto tun oder mit sehr hohen Parkgebühren rechnen. Innerhalb von Downtown kann man sich gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln bewegen. Auch zu Fuß ist das möglich, da viele Sehenswürdigkeiten in Laufweite auseinander liegen. Aber bevor man Los Angeles zu Fuß erkundet, sollte man sich unbedingt, wie in jeder anderen amerikanischen Großstadt auch, über die gefährlichsten Viertel informieren und diese besonders in der Nacht meiden. In Los Angeles sind solche No-Go-Areas insbesondere South Central und East Los Angeles.
Downtown L.A. lässt sich einteilen in:
Historic Core, den historischen Kern von Downtown.
Am Broadway befinden sich zwischen der 3rd und 9th Street Einkaufszentren und noch einige Kinos, die bereits zu Stummfilmzeiten geöffnet hatten. Darunter das "Million Dollar Theater", das 1918 für eine Million Dollar erbaut wurde. Gleich neben dem Kino ist der 1917 erbaute Grand Central Market, der eine unglaubliche Vielfalt an heimischen und exotischen Lebensmitteln bietet. Die meisten Geschäfte am Broadway werden von Spanisch sprechenden Angelinos dominiert.
Civic Center/Little Tokyo im Norden mit seinen vielen Behörden (Stadtverwaltung, Polizeizentrale, Gerichte von L.A. und Kalifornien) und dem Musik Center (im Dorothy Chandler Pavilion werden vorwiegend Konzerte aufgeführt, im Ahmanson Theater Dramen und Musicals und im Mark Taper Forum finden öfter experimentelle Aufführungen statt). Little Tokyo ist das größte japanische Viertel außerhalb Japans mit vielen Läden, Kunstgalerien, Restaurants und Teestuben.
Pueblo/Chinatown schließt noch weiter im Norden mit dem historischen Viertel (El Pueblo de Los Angeles State Historic Park) gegenüber der Union Station an, in dem man eine Reihe von Gebäuden aus den Gründungsjahren der Stadt besichtigen kann. In der Olvera Street steht das älteste, noch vollständig erhaltene Gebäude.
Es ist das Avila Adobe aus dem Jahre 1818. Marktstände in der Fußgängerzone bieten mexikanisches Kunsthandwerk, Schmuck, Lederwaren, jede Menge Souvenirs und natürlich mexikanisch ausgerichtete Küche an. Nördlich davon liegt Chinatown mit etwa 15.000 Chinesen. Es kann sich nicht mit dem Chinatown in San Francisco messen, aber auch hier findet man reichlich Einkaufsmöglichkeiten in Andenkenläden, Buchhandlungen, Garküchen und Restaurants.
Wholesale District/Skid Row im Osten mit vielen Spielzeughändlern im Toy District. Mit Skid Row werden Stadtviertel bezeichnet, die von Einbettzimmer-Hotels dominiert werden, in denen Sozialschwache bzw. Obdachlose wohnen. Die Vertreibung der Obdachlosen aus Downtown L.A. lehnten die umliegenden Gemeinden strikt ab und so wurden hier weit über 10.000 Obdachlose konzentriert untergebracht.
Fashion District im Südosten mit seinen unzähligen Groß- und Einzelhändlern lädt zum Einkaufen ein. Hier sind die Straßen sogar nach Herren- und Damen-Bekleidung aufgeteilt. Besonders an der Los Angeles Street finden sich viele Shopping Center, Boutiquen und Discount-Shops für Kleidung, Schuhe und Accessoires.
South Park im Südwesten mit dem "Los Angeles Convention Center", das Kongressräume und Ausstellungen beherbergt. Gleich nebenan befindet sich das Staples Center, die Sport- und Unterhaltungsarena der Stadt.
New Downtown im Westen, auch Bunker Hill oder Financial District genannt. Hier wurde ein modernes Zentrum mit der Börse und vielen großen Hotels geschaffen. Darunter auch das Bonaventura Hotel, ein Luxushotel aus 5 Glaszylindern mit an der Außenfassade aufsteigenden Aufzügen und das Wells Fargo Center mit seinen 2 Türmen und dem angegliederten Wells Fargo History Museum, das über die Geschichte der Bank, den Goldrausch und die Postkutschenzeit erzählt. Schräg gegenüber zeigt das Museum of Contemporary Art (MOCA) zeitgenössische Bilder, Skulpturen und Plastiken.
Damit endet der Rundgang durch Downtown und es wird wieder Zeit für etwas Spaß.
In Los Angeles gibt es einige Fun-Parks wie Disneyland in Anaheim, Knott's Berry Farm in Buena Park (Nähe Anaheim) und Wild Rivers Waterpark in Irvine. Sie alle liegen im Südosten von L.A. und sorgen auf ihre jeweils eigentümliche Art und Weise für Spaß und Unterhaltung. Hier kommen nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene auf ihre Kosten.
Zu Disneyland braucht man kaum noch etwas zu sagen, so weltberühmt ist dieser Freizeitpark bei Jung und Alt. Täglich strömen Tausende von Besuchern zu Micky Mouse, Donald Duck, Goofy und den über 60 Attraktionen, die in 8 verschiedene Themenbereiche (Adventureland, Critter Country, Fantasyland, Frontierland, Main Street, Mickey's Toontown, New Orleans Square und Tomorrowland) gegliedert sind und tauchen in deren Phantasiewelt ein.
Die Knotts Berry Farm ist der älteste Freizeitpark in L.A. und umfasst sechs Themenbereiche (Ghost Town, Camp Snoopy, Fiesta Village, The Boardwalk, Indian Trails und Wild Water Wilderness), in denen sich die Besucher vergnügen können.
Der Wild Rivers Waterpark ist besonders an heißen Tagen interessant, um sich im kühlen Wasser zu erfrischen. Über 40 Attraktionen wie Wasserrutschen und Wellenbäder sollen die Besucher anlocken und für Spaß sorgen.
Wie man sieht, ist die Angebotspalette von Los Angeles sehr vielfältig. Wer sie ausgiebig nutzen möchte, ist damit einige Tage beschäftigt und braucht eine Unterkunft. Los Angeles bietet Hotels und Motels in jeder Preisklasse, angefangen von einfachen Motels abseits von Downtown bis zu den Luxushotels wie dem bereits erwähnten Bonaventura Hotel. Selbst für Wohnmobilfahrer und Zelter gibt es ein paar Campgrounds. Die zahlreichen Restaurants der Stadt bieten eine reichhaltige Auswahl internationaler Gerichte, wobei natürlich die mexikanische Küche im Mittelpunkt steht.
Weitere Informationen bei:
www.discoverlosangeles.com
Weiterer Link:
Stadtplan
Das Team von usa-reise.de bedankt sich bei Wolfgang für die Erstellung dieser Präsentation.