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Antelope Canyon


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Arch im Lower Antelope Canyon
Der Antelope Canyon liegt im nördlichen Arizona, östlich der Stadt Page. Er bildet den letzten Abschnitt des Antelope Creek, bevor dieser in den Lake Powell mündet.

Der Antelope Canyon teilt sich in den Lower und den Upper Antelope Canyon. Folgt man ab Page dem Arizona State Highway 98 für etwa 3 Meilen in Richtung Osten, liegt rechts der Parkplatz des Upper Antelope Canyon. Nun befindet man sich bereits auf dem Reservatsgebiet der Navajo-Indianer. Lässt man den Parkplatz rechts liegen und fährt den Highway noch ein kleines Stück weiter, zweigt links eine Straße ab (noch vor dem Kohlekraftwerk). In diese biegt man ein und nach etwa einer halben Meile geht es links ab zum Parkplatz des Lower Antelope Canyon.

Der Antelope Canyon ist ein so genannter Slot Canyon, von denen es einige auf dem Colorado-Plateau gibt. Diese Canyons sind durch Wasserkraft geschaffene, meist nur wenige Meter breite, aber viele Meter tiefe Einschnitte im Fels. Bei trockenem Wetter können diese Canyons besichtigt bzw. durchwandert werden. Die größte Gefahr geht von Niederschlägen aus, besonders wenn sie unbemerkt am Oberlauf niedergehen. Dann steigt die Gefahr einer flash flood, einer Wasserwelle, die durch den schmalen Canyon schießt und einige Meter hoch sein kann.
Leider wurde 1997 einer Gruppe von Touristen eine solche flash flood im Lower Antelope Canyon zum Verhängnis. Die Gruppe war mit einem Führer in den Canyon eingestiegen, als ohne Vorwarnung solch eine Wasserwelle durch den Canyon raste. Von den insgesamt 12 Besuchern überlebte nur ein einziger. Bis heute konnten nicht alle Leichen gefunden werden. Diese Katastrophe führte dazu, dass die Sicherheits- und Warneinrichtungen verbessert wurden.
Vor einem längeren Aufenthalt in einem Slot Canyon sollte man sich daher unbedingt nach den Wetterverhältnissen erkundigen. Die flash flood-Saison ist hauptsächlich in den Monaten Juli und August.

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Einstieg in den Lower Antelope Canyon
Das Besondere am Antelope Canyon ist seine Formen- und Farbenvielfalt sowie seine leichte Erreichbarkeit. Die meiste Zeit des Jahres führt der Antelope Creek kein Wasser. Fallen aber in seinem Einzugsgebiet starke Niederschläge, rast das Wasser mit ungeheurer Kraft durch den schmalen Canyon, und die mitgerissenen Sand- und Geröllmassen modellieren und schleifen die Felswände. Die Farben der Canyonwände orange-gelb, rot, braun und grau werden durch die verschiedenen Sandsteinschichten und natürlich durch das einfallende Sonnenlicht bestimmt.

Für das Betreten des Reservats erhebt die Navajo Nation eine Gebühr von 6 $. Darüber hinaus ist für jeden der beiden Canyons eine Eintrittsgebühr von 20 bis 40 $ zu entrichten (alle Preise pro Person und Stand 2013). Darüber hinaus gibt es für 80 $ spezielle Fototouren. Ein stolzer Preis, aber warum sollen die Indianer nicht auch vom Tourismus profitieren ? Sie gehören mit zu dem am schlechtesten gestellten Bevölkerungsteil in den USA und können in dem sonst so kargen Land jeden Dollar gut gebrauchen. Außerdem wird man bei guten Lichtverhältnissen für jeden Cent entschädigt. Da aber gutes Licht Voraussetzung ist, kann ein Besuch der Canyons eigentlich nur bei sonnigem Wetter empfohlen werden.

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Lichtspot im Upper Antelope Canyon
Am Parkplatz des Upper Antelope Canyons zahlt man seinen Obolus an die Indianer und wird mit einem Pick-up Truck die ca. 3 Meilen lange Strecke durch den sandigen Antelope Creek zum Canyon-Eingang gefahren. Hier hat man für die Besichtigung eine begrenzte Zeit, bevor man wieder mit dem Pick-up zurückfährt. Man betritt den nur etwa 150 m langen Canyon ebenerdig und schon nach wenigen Metern herrscht nur noch Dämmerlicht. Die Felswände rechts und links ragen 20, 30 m steil nach oben, greifen ineinander, wachsen förmlich zusammen und lassen keinen Sonnenstrahl auf den Boden des Canyons fallen. Aber das sich an den Felswänden reflektierende Sonnenlicht lässt den Sandstein in wunderschönen, warmen Farben erstrahlen. Bekannt ist der Upper Antelope Canyon für seine Lichtsäulen oder Lichtspots, die man allerdings nur um die Mittagszeit bestaunen kann. An einigen wenigen Stellen übergreifen sich die Felswände nicht, sodass die Strahlen der fast senkrecht über dem Canyon stehenden Sonne bis auf den Boden gelangen. Dieses Schauspiel lockt nicht nur viele Touristen, sondern auch viele Fotografen an. Diese sind meist sehr ungehalten und im Tonfall auch schon mal sehr ruppig, wenn man ihnen durch das Bild läuft. Außerdem haben sie die besten Standorte besetzt und geben diese erst wieder frei, wenn das Lichterspektakel vorbei ist. So schön dieser Canyon auch ist, es bleibt der Nachteil der vielen Besucher und des Zeitlimits.

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im Lower Antelope Canyon
Ruhiger geht es im Lower Antelope Canyon zu. Hier löst man ebenfalls direkt am Parkplatz sein Ticket, das ebenfalls zeitlich begrenzt ist und wird von einem Indianer zu einer etwa 50 m weit entfernten Spalte in der Erde geführt. Für "Wohlbeleibte" ist hier bereits Ende. Hat man die Spalte passiert, geht es über einige Stahlleitern in eine atemberaubende Welt aus Rottönen. Auf etwa 800 m windet man sich zwischen den eng stehenden Felswänden hindurch, die mancherorts weniger als einen Meter auseinander stehen. Die Lichtsäulen gibt es in diesem Canyon nicht, aber die Formenvielfalt und somit die Motive sind deutlich größer als im Upper Antelope Canyon. Außerdem ist dieser Canyon wesentlich weniger besucht, was den Aufenthalt angenehmer macht. Am Ende der 800 Meter kann man über eine Leiter den Canyon verlassen und oberirdisch zurücklaufen. Schöner ist sicherlich der Rückweg durch den Canyon, ermöglicht er doch die Betrachtung der Felswände aus einem anderen Blickwinkel.

Es ist müßig abzuwägen, welcher der beiden Canyons der schönere ist. Beide sind sehr sehenswert. Bei Interesse und genügend Zeit (mindestens einen halben Tag) kann man beide Canyons nacheinander besuchen, wobei der Upper Antelope Canyon unbedingt zur Mittagszeit besucht werden sollte. Die dann fast 100 $ pro Person (Stand 2013) wollen gut überlegt sein.

Hier einige Tipps und Hinweise zum Fotografieren:

- Genügend Filmmaterial bzw. für digitale Kameras ausreichend Speicher und Akkus mitnehmen, denn man macht hier mehr Fotos als sonst üblich.

- In den Canyons herrscht nur Dämmerlicht, d.h. gute Fotoergebnisse erzielt man wegen der langen Belichtungszeiten nur mit einem Stativ oder man hat eine entsprechend gute Kamera (Spiegelreflex), die auch bei hohen Iso-Zahlen noch gute Bildergebnisse liefert. Aber Achtung! Mit Stativ kann der Eintrittspreis auf 80 $ steigen.

- An der Kamera ist unbedingt der Blitz abzuschalten, da sonst das reflektierte, stimmungsvolle Sonnenlicht vom Blitz überstrahlt wird. Das Ergebnis wären nur graubraune Felswände ohne jede Leuchtkraft.

- Die Lichtsäulen im Upper Antelope Canyon erscheinen auf den Fotos viel deutlicher, wenn man trockenen Sand in die Sonnenstrahlen wirft.

In Page und am Lake Powell gibt es ein umfangreiches Angebot an Campgrounds, Unterkünften, Restaurant- und Einkaufsmöglichkeiten.

Mehr Bilder zum Antelope Canyon aus unserem Fotoarchiv.
Allgemeine Informationen erhält man im Info-Point.

Lageplan von Page mit Antelope Canyon:  
http://www.navajonationparks.org/images/page_acmap.jpg

Infos zum Antelope Canyon
www.navajonationparks.org/htm/antelopecanyon.htm

Infos zu Page:
www.pagelakepowelltourism.com/


Das Team von usa-reise.de bedankt sich bei Wolfgang für die Erstellung dieser Präsentation.

Gelesen 29026 mal Letzte Änderung am Dienstag, 27 Januar 2015 01:05
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