Nationalparks

Great Basin N. P.


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Parkeingang mit Wheeler Peak
Der Great Basin N. P. liegt im Osten von Nevada, an der Grenze zu Utah. Den Status eines National Parks erhielt dieser Park am 27. Oktober 1986.

Die Geschichte des Parks begann bereits 1885, als Absalom Lehman die Tropfsteinhöhlen am Fuße des Wheeler Peak entdeckte. Die nach ihm benannten Lehman Caves wurden 1922 zum National Monument erklärt und werden seit 1933 vom National Park Service verwaltet. Das kleine Lehman Caves National Monument wurde dann 1986 Teil des neu geschaffenen und insgesamt 312 km² großen Great Basin N.P.

Die Einrichtung des Schutzgebietes stößt bis heute auf Widerstand und konnte nur durch Kompromisse realisiert werden. So weiden innerhalb der Parkgrenzen Rinder und Schafe, was in anderen Nationalparks undenkbar ist. Allerdings versucht der Park Service den Ranchern die Weiderechte schrittweise abzukaufen. Eine weitere Ungewissheit und Gefahr für den Park geht von Schürfrechten an ca. 220 Minen in den Bergen aus.

Der Great Basin N. P. (Großes Becken) liegt in der gleichnamigen Wüste. Sie ist die größte der amerikanischen Wüsten und erstreckt sich, je nach Betrachtungsweise, über fast ganz Nevada, Nordost-Kalifornien, das südliche Oregon und Idaho und etwa die Hälfte von Utah.

Der Nationalpark zieht verhältnismäßig wenige Touristen an. Diese besuchen den Park hauptsächlich wegen den Lehman Caves. Die Tropfsteinhöhlen zählen zu den schönsten der USA. Sie beeindrucken nicht so sehr durch ihre Größe, ihr Reiz liegt vielmehr in der Schönheit der Tropfsteingebilde. Die Höhlen sind ganzjährig nur mit geführten Touren zu besichtigen und kosten einen gesonderten Eintritt.

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South Snake Range mit Wheeler Peak (rechts)
Aus dem großen Becken erhebt sich die Bergkette der South Snake Range mit ihrer höchsten Erhebung, dem 3.982 m hohen Wheeler Peak, um den sich der Great Basin National Park legt. Vom Visitor Center, das auf knapp 2.100 m liegt, bis zum Ende der Parkstraße beträgt der Höhenunterschied ungefähr 1.000 Höhenmeter und es sind noch einmal so viel bis zum Gipfel des Wheeler Peak. Die Höhenlage des Parks ist für die recht kurze Hauptsaison von Juni bis Anfang Oktober verantwortlich.

Die Parkstraße, der Wheeler Peak Senic Drive, führt vom Parkeingang direkt in die Bergwelt mit einigen schönen Aussichtspunkten. Die asphaltierte Straße ist 12 km lang und endet am Wheeler Peak Campground. Der Park Service empfiehlt, den Scenic Drive nach dem Upper Lehman Campground, etwa 3 Meilen ab Parkeingang, nicht mit Fahrzeugen über 24 feet (7,20 m) zu befahren. Die Straße ist sehr kurvig und hat eine durchschnittliche Steigung von 8%. Sie ist nur in der Sommersaison, meistens erst ab Mai/Juni und nur bis Ende Oktober, auf kompletter Länge geöffnet. Ab Ende Oktober bis Ende Mai ist nach dem Upper Lehman Campground die Weiterfahrt nicht möglich. In dieser Zeit sind die Höhenlagen noch schneebedeckt.

Der Park bietet in den Bergen eine Reihe von Wanderwegen zwischen 5 und 20 km, deren Länge sich auf etwa 100 km addiert. Hier lässt es sich auch in den Sommermonaten noch angenehm wandern, während es in den weiten Ebenen unerträglich heiß sein kann.

Dieser Temperaturunterschied ist hauptverantwortlich für die vielen Vegetationszonen auf dem Weg in die Berge. Sie sind nicht klar voneinander getrennt, sondern gehen fließend ineinander über.

Im Park gedeihen auf etwa 2.000 m Wüstenpflanzen wie Kakteen, Sagebrush (Beifußgewächs) und Berg-Mahagoni. Daran schließt sich die Waldregion zuerst mit Wacholder, später mit Espen, Pappeln und Fichten an. Oberhalb der Waldregion, um 3.000 Höhenmeter, stehen Zirbelkiefern und die Bristlecone Pines (Borstenzapfen- oder Grannenkiefer).

Ein lebendes Exemplar der Bristlecone Pines wurde 1964 gefällt und man zählte 4.844 Jahresringe. Es erhielt den Namen "Prometheus" und ist (war) somit nachweislich das älteste Einzel-Lebewesen der Erde. Erst 300 Jahre, nachdem dieser Baum seine ersten Wurzeln in den Boden geschlagen hatte, wurden in Ägypten die Pyramiden von Gizeh erbaut. Dieses biblische Alter erreichen die wenigen Meter hohen Bäume nur unter den extremen Witterungsbedingungen, die lediglich ein sehr, sehr langsames Wachstum erlauben. Die gleichen Bäume werden unter "günstigeren Wachstumsbedingungen "nur" etwa 400 Jahre alt.

In den oberen Bergregionen bis etwa 3.500 m leben vorwiegend niedrige Pflanzen wie Wildblumen, Gräser, Kräuter und Flechten.

Die Tierwelt im Park ist vielfältig. In der Morgen- sowie in der Abenddämmerung sind oftmals Maultierhirsche im Park (auch um die Campgrounds) zu beobachten, während Pumas und Rotluchse fast nie und Kojoten, Füchse, Stachelschweine und Stinktiere nur selten zu sehen sind. Weiterhin leben im Park Murmeltiere, Hasen und verschiedene Hörnchenarten, Eidechsen, Schlangen und viele Vogelarten.

Das Visitor Center befindet sich etwa eine halbe Meile hinter der Parkgrenze, am Eingang zu den Lehman Caves. Dort kann man sich über die Geschichte und Entstehung des Parks, über die Geologie, die Höhlen sowie die Tier- und Pflanzenwelt informieren. Dabei wird der Schwerpunkt besonders auf die Höhlen und die Bristlecone Pines gelegt. Darüber hinaus werden Kurzfilme angeboten. Für weitere Auskünfte stehen Parkranger zur Verfügung, die auch die Genehmigungen zur Übernachtung im Hinterland ausstellen.

Im Park gibt es mehrere Campgrounds, von denen aber nur 3 auf asphaltierten Straßen zu erreichen sind. Ansonsten bietet der Park keine Unterkünfte. Dem Visitor Center sind ein Andenkenladen sowie ein Cafe mit Snack-Verkauf angegliedert, die von April bis Oktober geöffnet haben.

Der Park befindet sich in einer sehr einsamen Gegend. Das nahe gelegene Baker hält nur ein minimales Angebot für den Touristen bereit. Die nächstgelegene Stadt mit einem nennenswerten Angebot an Unterkünften, Restaurants, Einkaufsmöglichkeiten, Tankstellen und weiteren Campgrounds ist das 70 Meilen entfernte Ely.

Mehr Bilder zum Great Basin N.P. aus unserem Fotoarchiv.

Allgemeine Informationen erhält man im Info-Point.

Parkplan:
www.nps.gov/common/commonspot/customcf/apps/maps/showmap.cfm
 



Das Team von usa-reise.de bedankt sich bei Wolfgang für die Erstellung dieser Präsentation.

 

Gelesen 14870 mal Letzte Änderung am Samstag, 10 Januar 2015 18:30
Veröffentlicht in Nationalparks