Funkelndes Arizona: Sterne soweit das Auge reicht

geschrieben von

Lowell Observatory, FlagstaffArizona ist der Astrotourismus-Hotspot der Vereinigten Staaten von Amerika und unter Kennern berühmt für seinen legendären und unvergleichlichen Sternenhimmel.

Vom Grand Canyon und den Ponderosa-Kiefernwäldern im Norden bis zur Sonora-Wüste im Süden beherbergt der Staat mehr Lichtschutzgebiete als irgendein anderes Land der Welt.

Arizona bietet zudem einige der besten astronomischen Beobachtungsmöglichkeiten sowohl für Amateur- als auch für Berufsastronomen und hat sich zu einem einflussreichen Zentrum für Weltraumforschung entwickelt.

16 Lichtschutzgebiete: Mehr als irgendwo sonst auf der Welt

Nirgendwo sonst auf der Welt gibt es so viele zertifizierte Lichtschutzgebiete, sogenannte Dark Sky Places, wie in Arizona. Der Grand Canyon-Staat trug sogar zur Entstehung der Dark Sky-Bewegung bei: So war der Ort Flagstaff im Norden Arizonas im Jahr 2001 das erste ausgezeichnete Gebiet weltweit.

Sterne über dem Grand CanyonSeitdem haben fünf weitere Gemeinden von der International Dark Sky Association (IDA) den Dark Sky-Status erhalten – Sedona, Big Park, Camp Verde, Thunder Mountain Pootseev Nightsky und Fountain Hills. Zudem ist Arizona die Heimat von zehn zertifizierten Dark Sky Parks, darunter der berühmte Grand Canyon National Park.

Die besten Voraussetzungen für eine klare Sicht auf die Sterne

Fantastisches Wetter, eine bergige Landschaft und der starke Einsatz des Staates für den Schutz des Sternenhimmels: Arizona ist der perfekte Ort zur Sternenbeobachtung – und das dank der Berge oft sogar ganz in der Nähe von Großstädten. So ist beispielsweise der Oracle State Park ein idealer Dark Sky-Ort.

Denn hier schirmen die Santa Catalina Mountains das Licht der nur 32 Kilometer entfernten Stadt Tuscon ab und verhelfen dem Park so zu optimalen Bedingungen. Ebenso verhält es sich in Fountain Hills, einem Vorort der Metropole Phoenix, wo Sternenbeobachter dank der McDowell Mountains überraschend dunkle Nächte erleben.

In einer klaren Nacht können Astronomiefans in Arizona den Merkur, Mars, Jupiter und sogar die Andromedagalaxie sehen. Der Himmel ist überflutet von Sternen, Doppelsternen und Sternenhaufen. Schon seit den frühen 1900er Jahren ist Arizona bei Hobby- und Profi-Astronomen beliebt.

Lowell Observatory, FlagstaffWissenschaft hautnah erleben
Arizona ist das Zuhause zahlreicher Sternenwarten, die sich der Entdeckung des Unbekannten im Universum widmen. In vielen von ihnen können Besucher einen Einblick in die Erkenntnisse einiger der bekanntesten Astronomen der Welt erhalten und sich gleichzeitig über die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Sternenreiches informieren.

Das 1894 vom Astronom Percival Lowell gegründete Lowell-Observatorium in Flagstaff zählt zu den ältesten in den USA. Es wird zur Forschung genutzt und ist immer wieder an maßgeblichen Entdeckungen beteiligt. So entdeckte Clyde Tombaughs hier 1930 beispielsweise den Planeten Pluto. Das Teleskop, das zu dieser Entdeckung verhalf, ist noch heute vor Ort zu besichtigen.

Besucher können sich tagsüber bei Führungen über die Geschichte der Sternenwarte informieren sowie Einblicke in aktuelle Forschungen erhalten. Sobald es dunkel wird, bieten interaktive Live-Präsentationen im Mini-Planetarium sowie sechs moderne Teleskope auf dem Giovale Open Deck einen phänomenalen Blick auf die Sternenwelt.

Mount Graham International ObersvatoryDas Mount Graham International Observatory auf dem Mount Graham in Safford ist die Heimat einiger der wichtigsten und teuersten astronomischen Forschungsinstrumente. Sogar der Vatikan beobachtet von hieraus den Sternenhimmel: Das Mount Graham International Observatory beherbergt das Vatican Advanced Technology Telescope, das sich eigentlich im Besitz der Vatikanischen Sternenwarte in Italien befindet.

Neben diesem Teleskop dienen das Heinrich-Hertz-Teleskop sowie das Large Binocular Telescope, welches das leistungsstärkste Teleskop der Welt ist, vor Ort der Forschung.

Die besten Unterkünfte für eine Nacht unter Arizonas Sternenhimmel
Wer seinen Besuch in der Sternenwarte am liebsten gar nicht mehr beenden möchte, kann im Kitt Peak National Observatory einfach über Nacht bleiben. Diese Sternenwarte beherbergt die größte Sammlung der Welt an optischen und Radioteleskopen.

Kitt Peak National ObservatorySo können Besucher hier Wissenschaftlern beim Betrieb des weltweit größten Solarteleskops, dem McMath-Pierce-Solarteleskop, zusehen. Eine Nacht im Schlafsaal der Forscher des Observatoriums ist ein Must-do für jeden Hobby-Astronomen. Eine ganz besondere Nacht erleben auch Gäste im Castle Hot Springs: Die speziell konzipierten Sky View Cabins stehen in erster Reihe des Geländes und bieten daher eine unglaubliche Aussicht sowohl bei Tag als auch bei Nacht.

Leicht erhöht erbaut mit Blick auf die weitläufige Landschaft und die umgebene Sonora-Wüste verfügt jede Sky View Cabin über eine Holzterrasse, die mit einem Teleskop zur privaten Sternbeobachtung ausgestattet ist – für eine ganz persönliche Sicht auf die Sterne, Planeten und die Galaxie. Wer es sich für den Blick in den Himmel gerne gemütlich macht, kommt in der eigenen Wanne im Freien auf seine Kosten.

Under Canvas Grand CanyonWie von einem anderen Stern ist auch eine Übernachtung im Under Canvas Grand Canyon. Wie der Name schon sagt, liegt diese Glamping-Unterkunft ganz in der Nähe des Grand Canyons und lädt zu einem einmaligen, safari-inspirierten und luxuriösen Camping-Erlebnis unter dem Sternenhimmel ein. Das Stargazer-Zelt verfügt neben einem großen, gemütlichen Bett sogar über ein eigenes Sichtfenster für die nächtliche Sternenbeobachtung.

Weitere Informationen über die Dark Sky-Orte in Arizona sowie die zahlreichen Observatorien und Unterkünfte erhalten Sie unter: www.visitarizona.com/dark-skies, viele Tipps rund um Arizona finden sich natürlich auch in unserem Forum.

Bilder: © Ding Ming, Eric Menasco, Paul W. Schulz, Ji Ru, Under Canvas Grand Canyon, Kitt Peak National Observatory

Gelesen 11774 mal Letzte Änderung am Donnerstag, 23 April 2020 00:28
Veröffentlicht in Arizona